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48. Altfreundetreffen in Chemnitz

Gemeindezentrum Pauli-Kreuz, Henriettenstraße 36, 7./8. Februar 2009

Rundbrief als PDF

Mit der Jahreslosung von 2007 (Jes. 43,19a) „Gott spricht: Siehe ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?“ laden wir Euch alle ganz herzlich zum 48. Altfreundetreffen ein.

Unsere Gesellschaft verändert sich spürbar. Soziale Bezugssysteme, die wir über viele Jahrzehnte gewohnt waren, lösen sich auf, oft bleiben Einsamkeit und Orientierungslosigkeit. Wertesysteme verschwinden, die wachsende Individualisierung in einer globalisierten Welt bringt Isolierung mit sich, auch Sorgen um die Zukunft, es entstehen Mutlosigkeit und Ängste. Man sollte meinen, dass die christlichen Kirchen hier Halt und Orientierung geben können. Aber wir beobachten auch bei den Kirchen die gleichen Effekte wie in der Gesellschaft: Strukturen befinden sich in Auflösung, ehemals feste Traditionen, die im Sozialgefüge der Familie verwurzelt waren, gehen verloren (Ehe, Taufe, Konfirmation, christliches Selbstverständnis).

Wir sind der festen Überzeugung, die Kirche Christi ist nicht verzichtbar in dieser Welt, auch nicht in Deutschland. Sie braucht aber sicher ein neues, dem Wandel angepasstes und angemessenes Profil. Deshalb wollen wir zum nächsten Altfreundetreffen unter dem Thema

Kirche der Freiheit – Wirklichkeit erkennen und Zukunft gestalten

gemeinsam darüber nachdenken, wie ein solcher Umstrukturierungsprozess vorbereitet und gestaltet werden kann. Dazu wird OLKR Horst Slesazeck (Landeskirchenamt Sachsen) in einem zweiteiligen Referat zunächst die Situation in Sachsen und Deutschland analysieren und dann in einem zweiten Schritt Vorstellungen entwickeln, wie der Weg von Kirche und Gemeinde in die Zukunft aussehen könnte.

2007 werden in Deutschland ca. 31% katholische und 31% evangelische Christen gezählt, tatsächlich erklären sich aber nur 24% der Bevölkerung als gläubige Christen. Das Leistungsvermögen der Institution Kirche wird durch ihre schwindenden finanziellen Ressourcen begrenzt. Ein weiterer Abbau an Stellen für Hauptamtliche ist unvermeidlich, eine „flächendeckende“ Versorgung mit kirchlichen Dienstleistungen nicht mehr realisierbar.

Die EKD hat diese Situation inzwischen deutlich erkannt und Mitte 2006 in dem Impulspapier „Kirche der Freiheit - Perspektiven für die Evangelische Kirche im 21. Jahrhundert“ programmatisch einen Paradigmen- und Mentalitätswechsel sowie eine Reihe von Zielen formuliert. Auch die sächsische Landeskirche schlägt eine Reihe ganz praktischer Maßnahmen vor und wirbt bei allen Gemeindegliedern um aktive Mithilfe. Der Blick soll und muss nach vorn in die Zukunft gerichtet werden.

In den Gesprächen zur Vorbereitung des Treffens bewegten uns vorwiegend folgende Fragen:

  • Welche konkreten Auswirkungen haben die finanziellen Probleme durch geringer werdende Kirchensteuereinnahmen für die Landeskirche und die Ortsgemeinden?
  • Werden kirchliche Unterweisung, Seelsorge und kirchliche Handlungen, also die gewohnte „Versorgung“ in den ländlichen Gemeinden völlig verschwinden?
  • Kann der gewohnte Betrieb auf ehrenamtliche Mitarbeiter in kirchlichen Versorgungszentren ausgelagert werden? Wie weit ist das Ehrenamt wirklich belastbar in Zeit, Kraft und Eignung?
  • Kann die wohnortbezogene Kirchgemeinde ohne Verlust an Substanz durch andere Formen ersetzt werden?
  • Wie lässt sich die Identifikation der Gemeindeglieder mit ihrer Kirche auch unabhängig von der (sich auflösenden) Ortsgemeinde erhalten und neu definieren?
  • Sind Angebote wie Kindergärten, Schulen, Pflegeinrichtungen, Seminare zu Fragen der Lebensgestaltung und Partnerschaft, Konzerte und Veranstaltungen in Kirchen geeignet und ausreichend, um christlichen Glauben weiterzugeben?
  • Wie können Glaubensaussagen, christliche Gebote und Lebensregeln so formuliert werden, dass sie für alle Menschen unserer Gesellschaft „verständlich“ sind?

Wie gewohnt wollen wir nach den Referaten in Gruppengesprächen unsere eigenen Fragen und Standpunkte dazu austauschen, vielleicht gibt es auch schon Erfahrungen und Beispiele für „neue Formen des gemeindlichen Zusammenlebens“.

Am Samstagabend gibt es „Massel und Schlamassel“, ein Kleinkunstprogramm mit Griseldis Wenner und Küf Kaufmann. Sie erzählen mit jüdischem Humor und Musik lustige Geschichten über Männer und Frauen, Armut und Reichtum, Wodka und Wasser, über Gott und die Welt. Im Anschluss laden wir Euch auch in diesem Jahr wieder zum gemütlichen Plaudern in den Klubraum ein.

Am Sonntagvormittag werden uns Frau Gudrun Lindner vom Rat der EKD, der Chemnitzer Stadtjugendpfarrer Andreas Hermsdorf und Pfr. Roland Kutsche aus der Ephorie Glauchau von ihren aktuellen Erfahrungen mit innovativer Gemeindearbeit berichten.

Den Abschlussgottesdienst am Sonntag gestalten die Pfarrer Christoph Weber, Andreas Hermsdorf und Roland Kutsche passend zum Thema zukunftsorientiert „einmal anders“.

Eure Kinder ab vier Jahre könnt Ihr wie bisher mitbringen.

Wer Zeit und Lust hat, sich schon vor dem Treffen etwas intensiver mit der Thematik auseinander zu setzen, findet im Internet das Impulspapier der EKD und die Handreichung der Ev.- Luth. Landeskirche Sachsens.

Programm

Samstag
1 10.00 Uhr Begrüßung / Kinderprogramm
2 anschließ. Referat zum Thema, Referent: OLKR Horst Slesazeck / Kinderprogramm
3 12.00 Uhr Mittagessen im Gemeindezentrum, kleiner Kaffee
12.45 Uhr Kassierung
4 13.00 Uhr Mitteilungen / Kinderprogramm
5 anschließ. Fortsetzung des Referats / Kinderprogramm
6 15.00 Uhr Kaffee / Tee
7 15.30 Uhr Gruppengespräche / Kinderprogramm
8 17.00 Uhr Plenum / Kinderprogramm
9 17.45 Uhr Gemeinsames Singen
10 18.30 Uhr Abendbrot
19.00 Uhr Kassierung
11 19.30 Uhr „Massel und Schlamassel“ – Geselliger Abend mit Griseldis Wenner und Küf Kaufmann
anschließ. Gemütliches Zusammensein im Klubraum
Sonntag
12 09.30 Uhr Zukunft gestalten - Praxisberichte / Kinderprogramm
13 12.15 Uhr Mittagessen in Friedrichs Brauhaus
14 14.00 Uhr Abschlussgottesdienst in der Kreuzkirche
15 15.30 Uhr Kaffee / Tee
aft/treffen48.1384853338.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/01/01 19:35 (Externe Bearbeitung)

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